Das Ende

Mit dem Gedenken der Toten und Ahnen erinnern wir uns an Menschen und Wegbegleiter, die wir verloren haben. Für mich hat der Totensonntag dieses Jahr eine besondere Bedeutung, weil ich im Juli meinen Vater beim Sterben begleitet habe und das Erlöschen eines bewegten Lebens hautnah miterlebt habe.

Was wollen wir bewahren?

Mit jedem Ende eines Lebens geht etwas unwiderbringlich verloren. Gleichzeitig beginnen wir, dass, was uns kostbar war, zu bewahren und auch ganz viel loszulassen. Während früher nur an diesem Sonntag das öffentliche Leben still stand, ist diese äußere Ruhe durch die Corona-Pandemie Alltag geworden. Auch wenn wir uns nach einem ungezwungenen und ungeplanten Austausch und neuen Begegnungen sehnen, müssen wir uns in Geduld üben. Unsere Wünsche und Vorstellungen oder Ziele aber können wir uns bewusst machen und im Inneren bereits leben.

Die Leere

Alles, was uns belastet oder schädigt, müssen wir loslassen. Und dann gibt es da einen Punkt, wo nichts mehr geht. Eine Leere und Stillstand tritt ein, die uns äußerlich gleichgültig erscheinen lassen. Oft versuchen wir vor dieser Leere wegzulaufen. Aber erst, wenn wir uns innerlich leer machen oder uns unserer inneren Leere stellen, können wir uns von etwas berühren lassen. Aus dieser Berührung heraus beginnt neues Leben zu wachsen.

Inneres Licht

Bevor wir in der nächsten Woche mit dem Advent wieder verstärkt unsere Kerzen anzünden, lädt uns die trübe Novemberzeit dazu ein, unser inneres Licht leuchten zu lassen. Allen, die unter seelischen oder chronischen Schmerzen leiden, wünsche ich, dass sich vielleicht mit einer Therapie, Operation oder Lebensveränderung, ihre Schmerzen lindern lassen.

Das Ende ist die Voraussetzung für den Beginn von etwas Neuem.