Nicht nur wir Menschen reagieren auf äußere Reize mit Erregung. Ein Gefühl äußert sich bei uns dann, wenn unser Nervenkostüm so gereizt wird, dass unser stimulierter Nerv feuert. Es gibt auch bei höheren Pflanzen ein Aktionspotential, das zur Informationsweiterleitung ausgelöst wird. Zwischen Menschen und Pflanzen gibt es grundlegende Unterschiede, weil sie keine Nerven und Gehirn haben. Manchmal ist aber eine Analogie hilfreich, um eine andere Sicht zu bekommen und Urlaub von unserem Ich zu machen.
Unter Strom
Wir stehen unter Strom, wenn wir besondere Leistungen liefern oder auf schmerzliche Weise durch Grenzüberschreitungen herausgefordert werden oder von unseren Kindern herausgefordert werden. Die Entladung von Nervenimpulsen führt dann wieder zu einem entpannteren Zustand. Stehen wir unter Dauerstrom, brennen wir irgendwann aus. Die Pflanzen nutzen Aktionspotenziale ebenfalls zur Regulation.
Besondere Leistungen
Die Venusfliegenfalle kann Fliegen fangen, der Mais über seine Wurzeln verstärkt Wasser aufnehmen und der Hibiskus seine Stoffwechselaktivität erhöhen. Welche Fertigkeiten entwickeln wir? Wie wollen wir unsere Versorgung sicher stellen? Unsere Fähigkeiten werden im Gegensatz zu den Pflanzen meist in unserem Gehirn gedanklich entwickelt, gepägt und begleitet.
Verletzungen
Die Mimose reagiert auf Berührung mit dem ruckartigen Zusammenklappen und senken der Blattspreite und der Tabak reagiert auf Attacken der Fressfeinde mit einem Warnsystem, um die restlichen Zweige und Blätter zu informieren.
Wie reagieren wir auf Verletzungen? Werden wir aggressiv oder eher depressiv? Wir können die Verletzungen auch wandeln, indem wir sie als Herausforderung betrachten.
Der Sommer und der Urlaub laden zur Reflexion ein:
- Was ist bisher gereift?
- Was hat genervt?
- Wie kann reguliert werden?