Der richtige Zeitpunkt

Von Oktober bis Ende Februar werden die meisten Gehölze geschnitten. Meist werden sie beschnitten, weil sie zu groß werden und reguliert werden müssen oder um sie zu verjüngen. Das ist alles vergleichbar mit einem “Frühjahrsputz” im Haus oder auch bei der Arbeit, bei dem wir nicht nur sauber machen, sondern entrümpeln und Wände neu streichen, um unseren Wohnraum “zu verjüngen” und einen Schnitt zu setzen.

Damit es im Frühjahr & Sommer blüht …

Alle sommerblühenden Gehölze werden im Frühjahr bis Anfang März tief zurückgeschnitten. Dazu gehören die Abelie, Bougainvillea, Sommerflieder (Buddleja), sommerblühende Clematis, Deutzie, Hortensien (Hydrangea), der Winterjasmin, der Lavendel, Mahonie, alle Rosen, Weide und Weigelie. Wenn wir im Sommer blühen wollen, müssen wir uns auf das Wesentliche konzentrieren und ordentlich “Zurückschneiden” damit uns das Ganze nicht über den Kopf wächst.

Die im Frühjahr blühenden Sträucher werden in der Regel im Sommer nach der Blüte zurückgeschnitten. Auch wenn allgemein gilt, das zum Schutz der brütenden Vögel vom März bis September kein Gehölzschnitt stattfinden soll, dürfen auch im Sommer kleinere Rückschnitte stattfinden. Im Sommer werden die Forsythien, Kriechspindel, Ginster und die Rhododendren sowie der Flieder zurückgeschnitten. In Analogie dazu sollten wir uns in die Sommerferien verabschieden, wenn wir im Frühjahr eifrig “kommuniziert” und “bestäubt” haben!

Manches bleibt …

Gerade weil viele Grünpflegedienste oft alles über einen Kamm scheren, lohnt es sich beim Gehölzschnitt, fachkundige Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es gibt auch Gehölze, die nur bedingt Rückschnitte vertragen und im Allgemeinen eher nicht beschnitten werden sollten. Dazu zählen die Magnolie, die Zaubernuss, der Fächerahorn und der Blumenhartriegel (Cornus florida). Es gibt auch bei uns ein paar Möbelstücke oder “Erfindungen”, die bleiben und erst mit der Zeit ihre wahre Schönheit entfalten und unserer Wohnung eine individuelle Note verleihen bzw. uns bereichern.

Schnitte im Herbst für eine reiche Ernte

Viele fruchttragende Gehölze werden im Herbst geschnitten und auch so manches radikal auf Stock gesetzt oder eingekürzt, das unerwartet enormen Zuwachs gebracht hat. Im Herbst werden geschnitten: Birnen, Äpfelbäume, Feuerdorn, Zierquitte, Zwergmispel, Kirschlorbeer, Holunder, Heidelbeere, Schneeball (Viburnum) und Wein. Ohne die regelmäßigen Rückschnitte der Fruchtgehölze müssen wir auf eine reiche Fruchternte im nächsten Jahr verzichten. Auch wir müssen uns von mancher Kleidung oder so manchem Buch im Herbst und Winter trennen, wenn wir unerwartet zugenommen haben oder Platz für Neues schaffen wollen.

Rückschnitte zur richtigen Zeit ermöglichen eine Konzentration und Ausrichtung auf das Wesentliche:
Im Frühjahr öffnen sie uns selbst für Neues,
im Sommer schenken uns Einschnitte eine Pause &
im Herbst legen wir den Grundstock für die Früchte im nächsten Jahr!