Erste Früchte

Nachdem die Erntezeit der Rhabarberstiele vorbei ist, haben mit dem Juni nun viele heimische Früchte ihre Saison eröffnet. Es beginnt mit den Erdbeeren: Sie leiten den Sommer ein! Und nun folgen Johannisbeeren, Himbeeren und vereinzelt schon die Heidelbeeren oder Blaubeeren.

Rote und blaue Farben locken und verführen

Die Rotfärbung der Beeren zeigt uns die Reife an und, wenn wir die Früchte selbst pflücken, machen die Früchte auf sich aufmerksam, während sie sich in ihrem grünen Zustand eher “verstecken”. Der Hauptaddressat unserer heimischen Früchte sind eigentlich die Vögel wie die Amsel oder das Rotschwänzchen. Sie lieben leuchtende Farben und sorgen für die natürliche Verbreitung der Samen.

Erst, wenn die Samen in den Früchten fertig ausgebildet sind, beginnt der Reifeprozess der Früchte. Die Stärke wird in einfache Zucker umgewandelt, die Zellwände der Früchte werden weicher und damit zugänglicher gemacht und dann erst wird das grüne Chlorophyll abgebaut. Die wasserlöslichen Farbstoffe, die Anthocyane, sorgen in der Regel für die Farben purpur, rot und blau. Die Farbveränderung der Früchte sind die Werbung für ihr Produkt.

Amsel mit Johannisbeeren

Vielfältiger Fruchtgenuss

Die kleinen Beeren und Sammelfrüchte, dazu zählen die Erdbeeren und Himbeeren, sind nicht lange haltbar und werden deshalb nur regional angeboten. Neben dem Einfrieren der Früchte können wir sie zu Saft und Marmelade weiter verarbeiten. Der Johannisbeersaft der schwarzen Johannisbeere ist reich an Vitamin C und der Johannisbeergelee kann neben dem Genuss auch als Bereicherung in der Weihnachtsbäckerei verwendet werden.

Aus den Samen der schwarzen Johannisbeere wird ein besonderes Öl gewonnen. Das Johannisbeersamenöl schmeckt fruchtig und man kann es tropfenweise in der kalten Küche zu Salaten einsetzen. Als Wirköl unterstützt es in Cremes oder gemischt mit einem Basisöl trockene und rissige Haut bei der Regulation des Feuchtigkeitshaushaltes, als Barriereschutz und bei der Zellerneuerung.

Heidelbeere oder Blaubeere

Heilkraft der Heidelbeere

Die Blaubeersträucher sind Heidepflanzen und bedecken den Boden der Wälder. Die Heilwirkung der Heidelbeeren beruht auf ihren sekundären Pflanzenstoffen. So wirken die Polyphenole als Radikalfänger und schützen unsere Zellen vor Alterung. Ihr antioxidatives Potenzial ist besonders hoch im Vergleich zu anderen Beeren. Ihre Gerbstoffe wirken entzündungshemmend und schützen unsere Gefäße vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Darüber hinaus enthalten die Blaubeeren Eisen, Kalium, Zink, Folsäure und viel Vitamin C. Von Juli bis September können wir die Früchte mit Quark, Joghurt, aber auch in Muffins und Pfannkuchen genießen.

Sortenwahl

Von entscheidender Bedeutung für eine reiche Ernte ist die Wahl der Sorte und des Standorts. In der Gartenkultur dient die Züchtung neben der Blüten- und Fruchtkreation vor allem auch der Krankheitsresistenz. Besonders anfällig sind Himbeer- und auch Stachelbeersträucher gegenüber Pilzen. Die Johannisbeersträuchern leiden oft unter Gallmilbenbefall und die Heidelbeeren werden häufig von der Heidelbeerblattlaus heimgesucht.
Mit der Jostabeere, einer Mischung aus der Stachelbeere und schwarzen Johannisbeere, entstand eine Pflanze, die die Qualität der Johannisbeere in größerer Frucht bei einem gleichzeitig wüchsigen Strauch in sich vereint.

Was wir von den Früchten lernen können:

  • Zuerst den Samen, also unser Potenzial entwickeln!
  • Reifezeit wertschätzen: Es dauert oft länger als gedacht!
  • Unsere “Geschenke” wirksam präsentieren und …
  • Zwischendurch abkühlen und ein paar Früchtchen genießen!!