Im Frühjahr kommt es in unseren Breiten zu unglaublichen Explosionen: Viele Pflanzen schleudern ihre Pollen in Mengen durch die Gegend und warten auf den Wind, um sie weit zu verbreiten. Die männlichen Pollenexplosionen sind für unser Auge oft unsichtbar und wir nehmen sie daher kaum wahr, aber für alle Pollenallergiker ist diese Zeit meist eine “Leidenszeit”.

Die Vielfalt der Pollen

Ganz früh im Jahr beginnt der Pollenflug von Hasel und Erle. Es folgen dann viele weitere Pollenflüge zahlreicher Gehölze. Besonders der Birkenpollen löst häufig allergische Reaktionen aus.

Pollenflug wichtiger Laubgehölze:
Hasel, Erle, Pappel, Weide, Esche, Hainbuche, Birke, Ulme, Buche, Platane, Linde, Eiche

Allen Pollen gemeinsam ist, dass sie sich überraschend stark in ihrer Gestalt unterscheiden. Nicht nur die Oberflächenstruktur, sondern auch die Form des Pollen variiert stark. Manche Pollen sind eher dreieckig wie der Birkenpollen, andere sind rund oder oval. Bei hoher Vergrößerung sind die Pollen filigrane Kunstwerke der spezifischen Kommunikation. Denn nur ein ganz bestimmter Pollen kann jeweils die weibliche Blüte “erschließen”. Um dem Zufall ein wenig auf die Sprünge zu helfen, müssen da schon riesige Mengen an Pollen produziert und möglichst weit verbreitet werden.

Der besondere Pollen der Kiefer

Der Pollen der Kiefer fliegt mit mehr als hundert Kilometer besonders weit. Im Gegensatz zu allen anderen Pollen verfügt er über zwei Luftpolster, die den einzelnen Pollen leichter machen und ihm “Auftrieb” verleihen. Darüber hinaus ist der Kiefernpollen auch für die Pollenallergiker nicht so “bedrohlich”: Den Pinienpollen fehlen Enzyme, die die allergische Reaktion befeuern, das heißt, es wird keine reaktive Sauerstoffverbindung produziert (ROS).

Pollen der Stauden

Unter den Stauden gibt es neben den Gräsern, deren Hauptpollenflugzeit erst im Sommer beginnt, noch den Spitzwegerich, die Brennessel, Beifuß und jetzt im Mai den Gänsefuß, der seine Bestäubung durch den Wind zu erreichen versucht.

Ich wünsche allen Pollenallergikern viel Kraft, eine erfolgreiche Desensibilisierung und wenn möglich ein paar erholsame Tage auf dem Berg oder am Meer oder an Orten mit geringer Pollenbelastung.