Frühlingskräuter

Im Frühjahr ist die Hauptzeit der Aussaat und des Pflanzens. Beide Aktivitäten kosten uns Zeit und auch Geld, wenn wir einen Apfelbaum pflanzen oder Saatgut sowie Jungpflanzen kaufen. Es macht sicher auch Freude, die aber zunächst mit Arbeit verbunden ist und auf die Ernte und den Genuss müssen wir noch eine ganze Weile warten. Gleichzeitig werden wir im Frühjahr von der Natur reich beschenkt: Überall um uns im Garten oder am Wegesrand sprießt das wilde Grün und schenkt uns zahlreiche Frühlingskräuter. Was für ein grandioses Tauschgeschäft: Indem wir unseren Kopf ein wenig nach unten richten, während wir draußen sind, beginnen die verschiedenen Wildkräuter in unser Bewusstsein zu wachsen…. Was wollen sie uns sagen?

Frühlingskräuter

Es wird wieder lebendig…

In uns und um uns herum wächst das Grün aus den Fugen und belebt das Graubraun des Weges und der Erde. Auch in uns setzt wieder verstärkte Aktivität ein. Fast überall, selbst in der Stadt am Straßenrand, wächst der Löwenzahn. Auch die zarten Schafgarbenblättchen finden wir oft ebenso wie das Gänseblümchen. Neben den Korbblütlern, die uns zur Sammlung und Klärung auffordern und uns innerlich reinigen, gibt es viele Pflanzen, die uns beruhigen. Dazu zählen der Wegerich, der unsere Bronchien stärkt, die Minze und auch die Gundelrebe oder Gundermann genannt.

Frühlingskräuter

… und stärkt uns

Gerade die Gundelrebe, die als “Unkraut” oft zwischen Sträuchern wild wächst, bleibt häufig aufgrund ihrer Größe unbeachtet. Ihre Blüten haben einen Durchmesser von einer 10 Cent Münze und auch die Blättchen sind kaum größer. Bis Ende April blüht die schnell kriechende Pflanze, die als ganzes Kraut als Gewürz verwendet wird. Mit ihrem Bitterstoff Glechomin stärkt sie die Gallesekretion und fördert die Verdauung. Zudem unterstützt sie auch die Blutreinigung.

Frühlingskräuter

Neun Kräuter für die Frühlingssuppe

In unserer Kultur war die Zahl drei heilig und die Zahl neun als ein dreifaches von drei symbolisierte die Vollendung. Deshalb landen in der Frühlingssuppe, die meist am Gründonnerstag gegessen wurde, neun verschiedene Kräuter. Manchmal werden auch sieben Kräuter verwendet, wunderbar ist jedoch immer, ein Bewusstsein für die von der Natur geschenkte Vielfalt um uns herum zu entdecken. Neben den sechs vorgestellten Kräutern wird häufig die Brennessel mit ihrer entschlackenden Wirkung und der Bärlauch mit seinem lauchartigen Aroma verwendet. Weitere Kräuter sind der Giersch, die Taubnessel, der Sauerampfer, das Schaumkraut, der Beifuß oder auch die Vogelmiere. Die kleine Vogelmiere ist sehr mineralstoffhaltig und wirkt gegen Rheuma. Ihr Geschmack ist leicht maisartig.

Zutaten Herstellung der Suppe
3 EL Butter, 1 Zwiebel gewürfelt mit etwas Mehl andünsten
2 Kartoffeln gewürfelt hinzugeben
1,5 l Gemüsebrühe aufgießen und köcheln lassen bis Kartoffeln weich sind
1-2 Hände Kräuter hinzugeben und pürieren
1/8 l Schlagsahne und 1 Eigelb verquirlen in die Suppe rühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken

Suppe

Wie viele verschiedene Wildkräuter wachsen in unserer Nähe? In welcher Form können sie uns unterstützen? Wenn wir uns öffnen, werden wir sie entdecken und erkennen, dass der wahre Reichtum vor unserer Haustür liegt. Gerade die kleinen, meist unscheinbaren Kräuter können uns stärken und kräftigen, damit wir uns wieder lebendig fühlen und die manchmal schmerzliche und mit Leiden behaftete vor österliche Zeit überwinden und kraftvoll weiter unseren Weg gemeinsam mit anderen gehen! Ich wünsche uns allen Frohe Ostertage!

weitere Anregung:
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