Gartenkultur X

Mit den kürzer werdenden Tagen und der erfrischenden Kühle fällt wieder mehr Arbeit im Garten an. Während die Speisezwiebeln geerntet sind, werden die Tulpen- und Narzissenzwiebeln sowie weitere in den Boden gesetzt, damit sie im Frühjahr blühen. Die Zwiebel lädt mit ihren Schichten zur Reflexion ein.

Reflexion

Was ist trotz der Dürre gewachsen? Welche Früchte konnten wir ernten? Und was ist nicht so gut gelaufen. Es ist erstaunlich, wieviele Pflanzen auch ohne Gießen die Dürre überlebt haben. Wie bei der Zwiebel die neue Blütenanlage in der inneren Schicht gut geschützt wird, so schützen sich auch die Pflanzen, indem sie im Zweifel oberirdisch absterben, um dann nach einer Phase der Regeneration wieder auszutreiben.

Beziehungsarbeit

Indem der Garten für den Winter vorbereitet wird, arbeiten wir mit den Pflanzen, der Erde und unserer Umgebung. Mir tut diese Erdung gut. Es ist, als wird man eins mit der Umgebung, man vergisst die Zeit und die Sorgen und lebt im Augenblick. Daraus wächst eine Kraft, sie entsteht niemals nur aus mir selbst, sondern stets aus dem Zusammenspiel zwischen mir und meinem Umfeld. Genauso wächst die Kraft auch zwischen zwei Menschen, die sie trägt und vielleicht auch viele Menschen darüber hinaus.

Neues wagen

Mit einer positiven Haltung und Kraft kann man vieles tragen und ertragen. Wir brauchen immer wieder auch den Mut, neues auszuprobieren und zu wagen, auch wenn so viel in Trümmern liegt. Die Karamelbeere kannte ich nicht, obwohl Pflanzen mein Bereich sind: Leycesteria formosa mit dem coolen Sortennamen Purple Rain wird gepflanzt und ich lasse mich überraschen. Leben bedeutet, immer offen zu bleiben und sich an den vielen kleinen Dingen täglich zu erfreuen.

Bleib offen & cool
Neues Pflanzen!