Heilkraft einsammeln

Mit der Sommersonnenwende am 21. Juni feiern wir die längsten Tage im Jahr und ehren mit dem Johannisfeuer die lebensspendende Sonne. Das sinnliche Fest der üppigen Kraft und Lebensfreude ist ursprünglich der großen Göttin gewidmet. In enger Verbindung mit der Sonnenwende steht der Johannistag am 24. Juni. Im Zuge der Christianisierung setzte die Kirche mit der Ehrung des Täufers Johannes einen “Gegenpol”. Der Johannistag spielt auch heute noch im Feld- und Gartenbau eine wichtige Rolle. Traditionell endet mit Johanni die Pflanzzeit. Gleichzeitig endet auch die Spargelzeit und die Erntezeit des Rhabarbers. Ursprünglich jedoch gilt die Zeit um die Sonnenwende als heilende Zeit der Fülle.

Das Johanniskraut beginnt zu blühen

Das gelbblühende zarte Kraut wächst in den Wiesen oder am Wegesrand und fällt neben seinen fünf leuchtend gelben Kronblättern vor allem durch die vielen strahlenförmigen Staubgefäße auf. Es scheint die Sonne regelrecht aufzusaugen und schenkt uns mit seinem Wirkstoff Hypericin Nervenkraft und kann unsere Stimmung aufhellen. Mit dem östrogenähnlichen Stoff Beta-Sitosterol vermag regelmäßig getrunkener Tee des Krautes auch unregelmäßige Zyklen und Wechseljahresbeschwerden zu lindern. Dieses Wissen war schon seit dem Mittelalter bekannt. Dort wurde in der Johannisnacht das Johanniskraut gesammelt. Es galt als Schutzmittel gegen das Böse, wurde als Frauenkraut und Herrgottsblut bezeichnet. Wenn man nämlich die Blüten verreibt, sondern sie eine rötliche Flüssigkeit ab.

Johanniskraut

Das Johanniskraut-Mazerat

Die Blüten des Johanniskrauts können wir in einem Glas sammeln und sie mit einem Öl übergießen. Das Einlegen von Pflanzenteilen in ein Basisöl wird als Mazerat bezeichnet. Als Basisöle werden bei dem Johanniskrautöl, das wir kaufen können, meist Sonnenblumenöl oder Olivenöl verwendet. Geeignet sind aber auch Distelöl, Rapsöl und Macadamianussöl (wenn wir es nur äußerlich verwenden wollen). Wenn wir das Glas verschließen und an einem sonnigen Ort aufstellen, verfärbt sich das Öl durch das Hypericin über ca. 3 Wochen tief rot. Nach der Wartezeit wird das Öl abgefiltert und in eine dunkle Flasche gefüllt und kann uns äußerlich zur Einreibung bei Schürfwunden, Prellungen, Verrenkungen und verspannter Muskulatur dienen. Das Öl begünstigt die Verwertung des Sonnenlichts, weshalb es nicht bei anschließender Sonneneinstrahlung verwendet werden sollte.

Glühwürmchen

Leuchten wie die Glühwürmchen!

Neben dem Johanniskraut blühen noch viele weitere Heilkräuter, die jetzt gepflückt und getrocknet werden können und uns auf jeweils ihre Weise Heilkraft schenken. Die einfache Kräuterkraft macht uns unabhängiger und führt uns mehr zu uns selbst. Indem wir unsere Alltagsebene verlassen und in den Garten oder die Natur gehen, können wir abschalten oder neu “erwachen”. Wir haben im Internet ein vielfältiges Netz von Bloggerinnen und Bloggern, die mit ihren Beiträgen “Gesicht zeigen”, inspirieren und Impulse geben. Sie alle bewirken etwas, sie sind wie Leuchtfeuer oder kleine Glühwürmchen, die gerade jetzt in der Dunkelheit verstärkt leuchten und sichtbar sind. Mit jedem Beitrag reflektieren wir unser eigenes Handeln, zeigen manchmal auch unsere Schwächen oder weben weiter im Netz und manchmal wird das virtuelle Erleben real durch Funken oder Impulse in Dir, denn der Keim jeder Form von Heilung oder Veränderung liegt immer in uns selbst.

Glühwürmchen

Heilkräuter der Natur werden ab jetzt gesammelt
(bei aufsteigendem Mond (keine grüne Linie im Mondkalender!) früh morgens):

  • Johanniskraut sammelt die Sonne und hellt uns vielfältig
  • Thymian schenkt uns Kraft
  • Ringelblumen öffnen uns und stärken unser Immunsystem
  • Kamille beruhigt den Magen und heilt Wunden
  • Salbei bereichert uns würdevoll mit seinem Tee
  • Lavendel beruhigt