Impulsgeber

Neben dem grünen Blattwachstum blühen im Frühjahr viele kleine Pflänzchen mit kleinen Einzelblüten. Dazu gehört auch das Vergissmeinnicht. Mit seinen rauhen Blättern und seinen kleinen blauen Blüten ist es ein unvergessener Impulsgeber.

Innere Impulsgeber

Die Blütenwickel des Vergissmeinnicht sind klein und zart und wir nehmen sie nur wahr, wenn wir still werden und uns besinnen. Diese nach Innen gewendeten Blütenwickel können eine Bewegung in unserem Inneren anregen. Um unsere innere Bewegung wahrnehmen zu können, brauchen wir im Außen Ruhe. Die innere Bewegung ist ein wachsen ganz anderer Art: In uns kann Dankbarkeit und Wärme uns selbst gegenüber wachsen und ein Bewusstsein der Verbundenheit und Liebe, die wir nicht vergessen sollen.

Was sind zweijährige Pflanzen?

Dem Vergissmeinnicht begegnen wir als kleine bereits blühende Pflanze auf dem Markt oder in der Gärtnerei und wenn wir es nach der Blüte in den Garten pflanzen, dann bildet es Samen, die sich bereits im Juni “selbst” aussäen. Wir können von Ende Mai bis Ende Juni das Vergissmeinnicht auch aussäen. Es bildet sich aus dem Samen bis zum Herbst wieder eine kräftige junge Pflanze, die dann nach dem Winter im kommenden Frühjahr zu blühen beginnt. Da die Entwicklung des Vergissmeinnicht verteilt über zwei Jahre hin stattfindet, spricht man von zweijährigen Pflanzen. Entgegen unserer meist gängigen Vorstellung müssen wir nicht wie die wenigen einjährigen Pflanzen im Eiltempo wachsen, blühen und fruchten, sondern wir sollten uns unserem eigenen Rhythmus gemäß wie die Blütenwickel “entwickeln” dürfen.

einjähriger Borretsch

Impulse für unseren Gaumen

Ein weiterer Impulsgeber aus der Familie der Rauhblattgewächse ist der Borretsch. Die einjährige Pflanze ist relativ temperaturunempfindlich und blüht von Mai bis September. Ihre himmelblauen, sternartigen Blüten schenken uns gemeinsam mit ihren groben rauhen Blättern schmackhafte Impulse für unsere Küche. Die nährstoffreichen jungen Blätter schmecken gurkenartig und werden zu Salatsaucen verwendet und die essbaren Blüten verzieren unsere Speisen. Die durch Bienen und Hummeln befruchteten Blüten bilden jeweils vier dunkelbraune Samen.

… und die Verbreitung ist organisiert!

Der Borretsch taucht im Garten im nächsten Jahr häufig verstreut wieder auf, wenn wir das Auflaufen der Samen beobachten. Für die Verbreitung seines Samens hat der Borretsch die Ameisen engagiert. Er bezahlt das “Umzugsunternehmen Ameise” mit weißen Elaiosomen, die sich an der Basis des Samens ( genauer gesagt der Fruchtbasis eines Nüsschens) befinden. Die Elaiosomen sind kohlehydratreiche Anhängsel, die die Ameisen dazu veranlassen, die für die Ameisen riesigen Samen in ihren Bau zu transportieren. Sobald das Fruchtanhängsel verzehrt ist, wird der Samen dann wieder aus dem Bau befördert und keimt im nächsten Jahr gezielt an einem Ort, der von den Ameisen perfekt ausgewählt und mit lockerer humusreicher Erde bereits vorbereitet ist.

Umzugsunternehmen ameise

Neben den ein- und zweijährigen Pflanzen gibt es auch den Staudenborretsch (Borago pygmaea), der allerdings etwas kleiner und zarter ist als sein einjähriger Vertreter. Und es gibt neben dem zweijährigen Vergissmeinnicht auch das Kaukasusvergissmeinnicht (Brunnera macrophylla): Eine Staude mit wunderschön gezeichneteten Blättern.