Raumkonzept

In jedem Garten braucht man einen Raum, in dem man zur Ruhe kommen kann. Bequem in der Hängematte oder im Liegestuhl die Seele baumeln lassen oder unter der Pergola bei einer kühlen Limo verschnaufen, es gibt viele Möglichkeiten. In meinem Garten entstand ein Dome. Ein halbkreisförmiger Raum, der aus vielen Dreiecken besteht.

Konzept

Wenn man in diesen Raum geht mit seinem Sandboden und der ungewöhnlichen Konstruktion, nimmt man die Umgebung anders wahr. Nicht als Ganzes, nicht nah und nicht greifbar. Man schaut durch ein Dreieck und betrachtet einen Ausschnitt. Man fühlt sich wie auf einer Insel umgeben vom Heilkräutermeer. Man kann nichts tun und greifen, sondern darf einfach sein. Natürlich kommen da Gedanken, aber sie gehen auch genauso schnell wieder wie sie gekommen sind und nach einer Zeit fühlt sich alles leicht an und dann geht man um den Raum herum, entlang am Saum des Heilkräutermeeres.

Raum

Ein Raum wird zum Freiraum, wenn man in ihm nicht funktionieren muss und er nicht für eine Aufgabe da ist. Die meisten Räume haben eine klare Funktion, selbst das sogenannte Wohnzimmer ist ein Raum, der der Entspannung und Geselligkeit dient. Erst wenn ein Raum sozusagen leer ist, sind wir auch in unseren Gedanken frei. Aber das Gehirn versucht meist sofort, die Leere zu füllen und beginnt im Geist einzurichten… In dem Dome geht das genauso wenig wie in der Kirche.

SEIN

Mit dem Herzen sehen ohne zu handeln, das ist bewusst sein. Die Augen sind auch das Fenster zu unserer Seele. Deshalb schützen wir unsere Augen vor Dingen, die wir nicht sehen wollen und die uns nicht gut tun. Erst wenn unsere Seele durchlässig wird, kann sie mehr und mehr Transparenz aushalten. Ohne einen göttlichen Anker, sei es ein Dome oder die Kirche oder ein Freiraum in unserem Geist oder in der Kindheit unsere Eltern, können wir uns und andere Menschen mit ihrem Schatten manchmal nicht aushalten und lieben. Nur in der Liebe können wir sein.

Spielraum