Man sagt, der Garten ist der Spiegel der Seele. Der Garten ist ein Freiraum, den man gestalten muss. In dem Moment, indem man ihn sich selbst überlässt, wird er verwildern, aus dem geschaffenen Gleichgewicht geraten und eintöniger werden. Auch unsere Seele will nicht nur gespiegelt, sondern belebt und gepflegt werden. Unser Seelenbalsam bewahrt uns vor Schäden und die Belebung reinigt und öffnet unser Seelenfenster.
Überraschend
Indem man gärtnert, erschafft man sich seinen eigenen Freiraum und erfährt seine eigenen Grenzen. Von dem, was man anpflanzt, wächst nicht alles an. Einiges geht ein und anderes wächst auf Dauer zu stark, so dass es wieder entfernt werden muss oder ständig beschnitten wird. Am Anfang freut man sich über die Kirschlorbeerhecke oder die Hainbuchenhecke oder auch die Zypressenwand, aber dann kommt das jährliche Schneiden und irgendwann wird die Hecke kahl und bekommt Löcher.
Schäden
Wenn man genau hinsieht, erkennt man die Schäden. Und vielleicht die eigene Beschädigung. Schäden entstehen meist, weil man nur kurzfristig denkt und schnell ein Ergebnis haben will. Ein Baum braucht seine Zeit und eine Mischhecke mit verschiedenen Vögel und Bienen - freundlichen Gehölzen braucht ihre Zeit zum Zusammenwachsen und mehr Platz. Wir beschädigen uns selbst, wenn wir auf unser Ego hören und dem Leben nicht die Zeit lassen, das sich etwas in Ruhe entwickelt. Natürlich müssen wir auch unsere Fehler und unfertige Zuständen aushalten und schätzen lernen und das ist manchmal ein Tanz auf dem Drahtseil.
Offen
Wenn das eigene unbewusste Leben und Erleben sein darf, dann kann man es im Garten erkennen, weil der Garten geschützt und das Handeln spiegelt. Man ist frei zu handeln und gleichzeitig unfrei, weil man wenn man einmal angefangen hat zu handeln fortlaufend handeln und antworten muss. Man ist dann Teil eines Kreislaufs, dem man sich nicht mehr entziehen kann ohne ihn zu zerstören.
Gartenspiegel
Das unbewusste sichtbar machen:
Ordnung: Kraftaufbau
Chaos: Kraftabbau