Spinnen im Herbst

Jetzt, Ende Sptember, kommen verstärkt die Spinnen von der Terrassentür in unsere Wohnung. Während ein Spinnennetz vor allem mit dem morgendlichen Tau unsere Bewunderung erfährt, so erleben wir die Spinne ab einer bestimmten Größe in der Wohnung eher mit Unbehagen. Ein Busch Lavendel oder ein gestrockneter Strauß können wirksam die Spinnen vertreiben. Warum ist das so?

Warum Lavendel die Spinnen vertreibt

In der Pflanzenwelt ist die Pflanze-Tier Kommunikation und Interaktion ein wesentlicher Motor für die vielfältigen Veränderungen der Blüten und Inhaltsstoffe. Viele Blütenpflanzen ziehen ihre Bestäuber an und müssen gleichzeitig Fraßfeinde und die Feinde der Bestäuber abwehren, um auf Dauer sicher überleben zu können.
Der Lavendel und viele weitere Lippenblütler ziehen mit ihrem Blütenduft ihre Bestäuber, die Bienen, an und vertreiben mit ihren Duftzellen auf den Blättern sowohl ihre Fraßfeinde, die Blattläuse, als auch die Feinde der Bienen, die Spinnen. Die ätherischen Öle wirken sowohl für die Spinnen als auch für Blattläuse abstoßend und deshalb ist der Lavendel neben der Terrassentür oder neben lockeren Gräsern eine gute Wahl. Denn die Gräser, die vom Wind bestäubt werden, werden im Herbst bevorzugt von Spinnen aufgesucht.

Krabbenspinne auf Blüte

Das glatte Brillenschötchen ruft die Spinne herbei

Es gibt unter den Pflanzen jedoch auch einige, die Spinnen anziehen, obwohl sie auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen sind und die Bienen zur Beute der Spinnen gehören. So ruft ein Kreuzblütler, Biscutella laevigata oder das glatte Brillenschötchen bei starkem Schädlingsbefall eine Spinne an. Angelockt wird sie wie die Bienen von bestimmten Duftteilchen der Blüten. Mit ihrer Ankunft beginnt die Krabbenspinne sofort die Fraßfeinde auf der Pflanze zu verzehren.Die Krabbenspinne, Thomisus ornustus, sitzt dann auf den Blüten, deren Farbe sie annehmen kann, und lauert ihrer Beute auf. Netze baut sie nicht und sie ist sehr wärmeliebend und kommt in Deutschland nur im Südwesten und vereinzelt im Nordosten vor. Da die Bienen die Krabbenspinne wahrnehmen, verringert sich der Bienenbesuch und damit die Bestäubung. Dies nimmt die Pflanze in Kauf. Sie wägt ab: Was nützt eine reichliche Bestäubung, wenn die Früchte und Samen nicht mehr gebildet werden können, weil sie vorher durch viele Schädlinge zu sehr geschwächt ist? Ab einem bestimmten Moment ist die Spinne für sie halt hilfreicher, um zu überleben.

Das Wesentliche ist unsichtbar …

Auch wir können vielleicht mit ein paar Spinnen, die uns lästige Fliegen und Mücken fangen, gut leben, aber wenn es uns zu viel wird, müssen wir einschreiten und sie vielleicht mit dem Lavendelduft vertreiben. Das Spinnennetz schenkt uns neben seiner Schönheit auch seine Schattenseite: Wenn Bienen hilflos in seinem Netz zappeln, dann wird uns bewusst, dass Fallen ebenso wie Verbindungen meist unsichtbar sind. Wir nehmen sie erst wahr, wenn sie offengelegt werden oder wenn wir im negativen Sinn, im Netz zappeln. Ich wünsche uns allen die Kraft und den Mut, uns aus negativen und schädigenden Abhängigkeiten zu lösen und andere Menschen bei ihrem Lösungsprozess hilfreich zu unterstützen. Indem wir aufhören, jemanden zum Sündenbock für eigene Fehler zu machen, können wir unsere Energie kraftvoll für neue und kreative Antworten suchen ohne Ausgrenzung, Abwertung und Ausschluss.

Lavendel mit Biene

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