Auch wenn es draußen regnerisch und stürmisch ist, zieht es uns noch nach Draußen. Die Temperaturen sind noch mild und es ist auch noch Pflanzzeit. Manche Pflanzen verführen zum Innehalten: Sie kommen aus einem fernen Land, einer besonderen Region und so ziehen sie uns für einen Moment in eine Traumwelt.
wilder Kaukasus
Das Kaukasus Vergissmeinnicht, Brunnera macrophylla, mit den großen silberfarbenen Blättern zieht den Blick auf sich, auf das andere, fremde, das uns einlädt unsere Fesseln zu sprengen. Ein bisschen mehr Weite und Wildheit wie im Kaukasus. Eine karge Landschaft mit schneebedeckten Bergen und einer weiten fast unbewaldeten Hochebene.

Frei und auffallend
Wenn wir uns frei fühlen von allen Zwängen, dann können wir auffallen oder auch bewusst aus dem Rahmen fallen. Dann kommt auch wieder mehr Farbe in unser Leben. Schwarz, grau und weiß sind unauffällig und vielseitig, aber erst mit der Farbe kommt Lebendigkeit ins Spiel. Der heimische Waldmeister leuchtet im Frühjahr mit hellgrünen Blätter und weißen Blüten und der Rosenwaldmeister, Phuopsis stylosa, aus dem Kaukasus blüht ab August mit pinkfarbenen Blütendolden, die in herrlichem Kontrast zu den grünen Laub stehen.

das Unbekannte
Die Region Swanetien im Kaukasus, diesem Vielvölkergemisch, gehört zu Georgien und ist aufgrund ihrer Abgeschiedenheit wie ein Ausflug in eine alte, längst vergangene Zeit. Alte braune einfache Häuser ohne Konsum und Leuchtreklame und der Blick auf die Bergkette mit Temperaturen von 23 °C im August bei nächtlichen Werten um 10 °C lassen uns einen ganz anderen Sommer erleben. Und die Kaukasuspfingstrose, Paeonia mlokosewitschii, blüht dort in einem zarten Gelb statt dem rosa, rot und weiß in Deutschland.

Pflanzen können Brücken zu Menschen aus einer anderen Welt bauen und uns in eine andere Welt entführen!
