Unsere Nische finden

Wir alle suchen nach einer Nische, in der wir gut Leben können, wenn der direkte Weg schon besetzt ist. Dazu entwickeln wir Fähigkeiten, die innerhalb unserer Nische gebraucht werden. Manchmal sind uns unsere besonderen Fähigkeiten gar nicht bewusst. Auch die Pflanzen haben sich an unterschiedliche Räume angepasst: So haben die Insektivoren ihre Blätter verwandelt, um genug Stickstoff oder Nahrung zu bekommen. Bekannte Vertreter sind die Venusfliegenfalle, mit ihrem aktiven Schließmechanismus der Blätter und die Kannenpflanzen.

Die Venusfliegenfalle hat auf den Fangblättern auf der Innenseite jeweils drei Haare. Sie lösen den Fangmechanismus aus, wenn sie innerhalb von 20 Sekunden zwei Mal berührt worden sind. Auch wir reagieren häufig deutlich, wenn wir in kurzer Folge mehrmals gereizt worden sind. Wir fahren aus der Haut, wenn wir unsere Ruhe wollen oder uns bedroht fühlen. Vielleicht ist es sinnvoll, diesem uralten Mechanismus zu vertrauen oder ihn ein bischen toleranter zu justieren. Schließlich treffen wir die meisten unserer Entscheidungen aus dem Bauch heraus sehr schnell und manchmal scheint es sinnvoll zu sein, unsere “eingebaute Automatik” ein wenig zu verzögern.

Kannenpflanze mit Kannenfallen

Die Kannen sind mit einem glitschigen Rand und einer Flüssigkeit “ausgestattet” und warten auf Ameisen und andere Insekten, die sie dann anstelle der Bodennahrung verwerten können. Man kann das räuberische Element der Pflanzen im Hinblick auf ihren Einfallsreichtum bewundern oder die Pflanzen als gemeine Gewächse betrachten. Die Pflanzen wollen nur “überleben” und werten nicht. Wir bewerten hingegen ständig: Wie wertvoll ist für mich Nahrung, Bekleidung, Kultur und wie “gemein” ist die verführerische Werbung? Um vernünftig zu entscheiden, brauchen wir Informationen und das kostet uns Zeit und Energie.

Unsere Werte in einer Gemeinschaft sind für ein Zusammenleben wichtig und müssen ständig ausgehandelt, verteidigt und gelebt werden. Die Werte sind subjektiv, häufig ambivalent wie bei der Werbung und meist zerbrechlich. Wie stark sind wir? Halten wir den Verführungen stand? Sind wir bereit, unsere Trägheit zu überwinden? Es ist schön, unsere Nische zu finden und den Duft des Glücks zu genießen! Glück ist es, wachsam zu sein, Dinge zu verbinden und zu wandeln sowie sich selbst zu schützen. Dann kann sich unser Potenzial entfalten und fließen …

Entwicklung vom Blattspinat

Ein wertvolles “Nischengemüse” ist der Spinat. Blattspinat kann im Frühjahr und im Spätsommer ausgesät werden. Im Sommer geht das nicht, weil der Spinat ab einer bestimmten Tageslänge zu schießen beginnt und Blüten bildet. Das Saatgut wird etwa 2cm in die Erde gedrückt, der Standort auf dem Balkon oder im Garten sollte sonnig sein und es sollte regelmäßig gegossen werden, wenn es nicht regnet. Vom Keimen bis zur Ernte vergehen etwa acht Wochen, so dass die Kultur auch für Ungeduldige mit etwas Raum (für ein Gericht wird viel Spinat benötigt) geeignet ist. Spinatblätter kann man für frische Blattsalate und gekocht sowie in Blätterteigdreiecken mit Feta gebacken verwenden, wobei der Spinat dann roh einige Minuten angedünstet wird. Spinat schenkt uns viele Vitamine und Mineralstoffe und hilft beim Muskelaufbau, der Stärkung des Immunsystems und der Blutdruckregulation.

weitere Anregung zu Nischen:
Nischenpflanzen - Niche Plants
Pflanzenposter mit Pflanzenillustrationen und Kurztexten