Vom Gleichgewicht hinter den Dingen

Mit dem Abschied des Sommers geht oft Wehmut einher. Die Tage werden kürzer und es beginnt eine Zeit der Wendung nach Innen. Es liegt eine Atmosphäre von Endlichkeit in der Luft. Und gleichzeitig ist da eine Dankbarkeit und Freude des Erlebten. Wenn wir im Garten sind oder uns mal wieder verstärkt nach Draußen begeben, dann können wir das “Abschließen” in der Natur wahrnehmen, das der Ruhe und Erneuerung vorausgeht.

Zugvögel

Das Ziehen der Vögel am Himmel

Das Ende des Sommers wird eingeläutet mit dem Abflug der Störche, die bereits Ende August zu ihren Winterquartieren aufgebrochen sind. Ihr genetisches Programm “fordert sie auf”, sich zu einer bestimmten Zeit auf den Weg zu machen und ihr Sonnen-, Sternen- und Magnetkompass in ihrem Auge sorgt für ihre sichere Navigation. Viele Zugvögel fliegen dabei in Formationen, die V-förmig aussehen und damit jedem Vogel gute Sicht garantieren und ihn vom Auftrieb des vor ihm fliegenden Vogels profitieren lassen. Das Gleichgewicht bleibt gewahrt, indem alle Vögel einer Formation ihre Position regelmäßig wechseln. Um diese Zeit kommen die Wildgänse aus Skandinavien hier an, um bei uns ihr Winterquartier aufzuschlagen. Es ist ein Kommen und Gehen.

spaten und erde

Die Ernte der Wurzeln, Knollen und Zwiebeln aus der Erde

Die Ernte des Getreides ist bereits im August abgeschlossen und ihre Bilanz für das Jahr 2019 leicht unterdurchschnittlich. Der Ertrag hängt von der Niederschlagsverteilung ab, die regional sehr geschwankt hat.
Seit Ende August hat nun die Ernte der Karotten und Zwiebeln begonnen.Es werden höhere Erträge als im letzten Jahr erwartet. Zusammen mit den Kartoffeln, deren Haupternte im Laufe des Septembers erfolgen wird, werden diese Wurzeln und Knollen sowie Zwiebel aufgrund ihrer Lagerfähigkeit ganzjährig angeboten. Bei Zwiebeln und Möhren sprechen wir dann auch von Ertragshöhen in Deutschland von 500 000 bzw. 620 000 Tonnen. Auch wenn die Möhren, Zwiebeln und Kartoffeln frostfrei bei 4 - 10 °C gelagert werden, nimmt ihr Nährstoffgehalt langsam über eine lange Lagerzeit ab. Frisch geerntet schmecken die Karotten natürlich am Besten!

Wanderschuhe

Vom Pflanzen und Wandern

Ab dem 22. September ist es gleichzeitig zur Ernte auch wieder an der Zeit, winterharte Gehölze zu pflanzen. Der relativ früh gewählte Zeitpunkt in der Herbstpflanzung ermöglicht es den Pflanzen, sich noch vor Beginn der Frostperiode gut zu verwurzeln. Die bereits deutlich kühleren Temperaturen senken die Verdunstung, so dass sie nach dem Angießen nicht dauerhaft weiter bewässert werden müssen. Während häufig im Herbst auch bereits Sträucher und Stauden zurückgeschnitten werden, ist es meist sinnvoller bis zum Frühjahr kurz nach dem Austrieb zu warten. Die Gefahr der Pilzinfektion der Schnittwunden kann so reduziert werden. Zudem entfalten neben den Gräsern auch einige Stauden mit ihren langsam verdorrenden Blüten ihren Reiz.
Stattdessen können wir die Zeit jetzt auch für Wanderungen nutzen und den langsam beginnenden Herbsteinzug in seiner Schönheit genießen!

Neben den Aktivitäten der Ernte und des Pflanzens lädt uns das herbstliche Wetter zum Innehalten und zur Langsamkeit ein. Was ist in uns gereift? und: Wo schließen wir etwas ab?