Vom Glück des Duftes

Mit dem Duft der Maiglöckchen ist die Kälte nun endgültig gebrochen und die sich entfaltende Schönheit und die beginnende Duftfülle öffnen unsere Herzen. Die zarten Maiglöckchen, die am Gehölzrand nun ihre Blütenstiele nach oben schieben gelten in unserer Kultur als Glücks- und Liebessymbol. Aufgrund der entspannenden und erotisierenden Wirkung des Maiglöckchendufts ist das Maiglöckchen bis heute oft in Brautsträußen zu finden. Und jetzt, zum Vollmond im Mai, wurde früher das Maifest gefeiert. Heute wird es auf den 1. Mai festgelegt und vom Mondstand entkoppelt, aber noch immer finden im Mai die meisten Hochzeiten statt.

Immer der Nase nach!

Wir können ja denken, was wir wollen, es ist ganz egal, denn alle wichtigen Entscheidungen treffen wir aus dem Bauch heraus oder mit unserer Nase. Schon Immanuel Kant, ein dem Denken zugewandter Mensch, hat sich bitter darüber beschwert, dass ihm die Nase keine Freiheit lasse, weil man sich dem direkt wirksamen Duft nicht entziehen kann.

Mit unserer Nase und ihren dreihundertfünfzig verschiedenen Riechrezeptoren (Riechzellen) ist unser Geruchssinn nicht so ausgeprägt wie im Tierreich, aber wir unterschätzen ihn oft. Vielleicht weil wir gerne vernünftiger wären, als wir tatsächlich sind. Bei der Partnerwahl entscheidet meist unbewusst die Nase und auch unser Zuhause verströmt einen spezifischen Geruch. Unser Körper riecht aber nicht nur mit der Nase, sondern es gibt noch weitere Orte, die riechen können. So verströmt die Eizelle einen Maiglöckchenduft, wennn sie befruchtungsfähig ist und die Spermien verfügen über Riechzellen, die ihren Duft nicht nur wahrnehmen, sondern magisch von ihm angezogen werden.

Flieder Maiglöckchen Linde

Frühlingsdufter

Neben dem Maiglöckchen schenken uns der Flieder und die Blüten der Linde besonders zarte und leichte Frühlingsdüfte. Dabei erinnert der Fliederduft so manchen an seine erste Liebe, während der Duft der Linde ein Gefühl der Harmonie in uns hinterlassen kann. Nach dem lieblichen Veilchenduft setzen die Irisblüten, wenn sie bei aller züchterischen Raffinesse noch duften, einen ganz zarten veilchenartigen Duft bis in den Juni hinein fort.

bekannte Frühlingsdufter: Flieder, Maiglöckchen, Linde, Iris, Veilchen, Primel, Hyazinthe, Nelke, Heliotrop

Duft im Tropfen

Den Duft einfangen

Es gibt viele ätherische Öle, mit denen wir unseren Raum oder aber auch das Badewasser und nicht zuletzt uns selbst einen sanften Hauch schenken und uns in Stimmung bringen können. Während wir bei Kindern unter sechs Jahren auf ätherische Öle weitestgehend verzichten sollten, können wir ihre Wirkung gezielt für uns nutzen. Was gibt es Schöneres, als unseren gestressten Körper mit einem warmen Vollbad und Lavendelduft und vielleicht ein bisschen Latschenkieferöl oder Zitronenmelisseduft zu entspannen? Die Duftmoleküle gelangen über unser Blut in wenigen Minuten zu unserem Gehirn und vertreiben Nervosität und lindern Kopfschmerzen, weiten unsere Wahrnehmung und beruhigen uns. Bei Müdigkeit können wir natürlich auch anregende Düfte wie den Rosmarin verwenden und bei Angst kann das Bergamottenöl uns wieder etwas euphorisieren. Und dann gibt es da auch noch die Düfte mit ihrer aphrodisierenden Wirkung…

Natürlich ist der Duft der Blüten zur Anlockung der Bienen bestimmt. Nachdem sie farblich aufmerksam geworden sind, werben die Blüten in der Nähe gezielt und betörend mit ihrem Duft um Aufmerksamkeit.

Aktuell: Die Vereinten Nationen haben den 20.Mai zum Weltbienentag erklärt! Anregung zu den Bienen:
Bienen lieben…