Das Leben der Pflanzen ist ganz auf das Licht, unsere Sonne, ausgerichtet. Das Licht ist für sie neben den Nährstoffen aus dem Boden die Hauptnahrungsquelle. Auch die Schattenpflanzen streben auf ihre Weise dahin, möglichst viel Licht zu bekommen. Welche Rolle spielt da ganz pragmatisch betrachtet der Mond für die Pflanzen?
Neben dem Licht brauchen die Pflanzen Wasser. Selbst die Wüstenpflanzen brauchen Wasser, spätestens wenn ihre Wassertanks leer sind. Das Wasser steht in unmittelbarer Verbindung zum Mond. Mit seinen magnetischen Kräften kann der Mond das Wasser anziehen und so an der Nordseeküste besonders sichtbar, Ebbe und Flut erzeugen. Die Pflanzen sind immer mit den Rhythmen der Sonne und des Mondes verbunden und sie “spüren”, wenn sie besonders viel Wasser enthalten, die Zeit der Flut als einen Kraftimpuls in sich. Diese Form der Kraft ist besonders bei der Aussaat und beim Pflanzen wichtig. Deshalb sind im Mondkalender diese Zeiträume mit einer grünen Linie versehen.
Wir fühlen und erleben uns heute meist frei von den natürlichen rhythmischen Bindungen. Der Mond ist neben der Sonne häufig aus dem Blickfeld geraten und die Mondfeste sind in der christlichen Kultur fast gänzlich verschwunden und zumeist wird die Bedeutung des Mondes als esoterischer Quatsch abgetan. Doch die Kraft des Mondes ist keineswegs nur astrologisch, sondern auch astronomisch weiterhin wirksam. Wir können uns heute bewusst mit den Rhythmen des Kosmos beschäftigen und in unser Leben aktiv einbeziehen. Was können wir dabei gewinnen?
Wir gewinnen nicht mehr Zeit, aber eine neue Form der Zeitqualität, wenn wir die Impulse des Mondes annehmen. Der monatliche Rhythmus von Neumond, zunehmendem Mond, Vollmond und abnehmendem Mond ist nicht die Wiederholung des Gleichen, sondern des Ähnlichen. Jeder lebende Rhyhtmus ist niemals gleich, aber auch nicht völlig anders, sondern eine Wiederholung in Variation. Wir verändern uns ständig, aber unser Wesenskern bleibt gleich.
So gleicht kein Gänseblümchen dem anderen, aber wir können jede einzelne Blüte als Gänseblümchen erkennen. Die Rhythmen der Natur geben miteinander verflochten den Takt vor, in dem sich das Alte wiederholt und sich um eine Nuance verändert. Dabei ist jeder einzelne Rhythmus eine polare Spannung von Ebbe und Flut - ein Wechsel von dem aktuellen Zustand zu dem möglichen gegensätzlichen Zustand und wieder zurück. Jedes Leben hält seinen Rhythmus, der sich aus vielen Rhythmen zusammensetzt, aufrecht: mal mehr und mal weniger beweglich in jeweils ähnlicher Wiederholung.
Der sichtbare Mond am Himmel kann uns von der Zeit des Neumonds bis zum Vollmond kraftvoll inspirieren und anschließend als Spiegel reflexiv begleiten: Feiern wir das Wunder des Lebendigen: Kein Tag gleicht dem anderen, nichts ist linear, alles ist in Bewegung - jenseits der digitalen Gleichförmigkeit! Und der Juli fordert wie kein anderer Monat dazu auf, im Garten “Unkraut” zu jäten und genügend zu wässern, wenn es nicht regnet: Gurken, Tomaten und die Pflanzen auf dem Balkon brauchen regelmäßig möglichst nicht eiskaltes Wasser. Auch wir selbst werden von den durch die hohen Temperaturen intensiv duftenden Pflanzen aufgefordert, unsere Gefühle auch in unserem “geordneten” Tagesablauf lebendig werden zu lassen und sie dann auch anzunehmen. Für zusätzliche Informationen zu Kulturmaßnahmen und dem richtigen Zeitpunkt, insbesondere der Tagesqualität, einfach in meinem Mondbuch weiterlesen.