Mir wurde von Euch die Frage gestellt, was es bringt, sich den Pflanzen zuzuwenden und so viel über die Pflanzen zu wissen. Also, ich habe schon als kleines Kind angefangen, mich für die Pflanzen zu interessieren: Erst für die Früchte im Gemüsegarten und für die Staudenbeete, meine kleinen Sukkulenten auf der Fensterbank und dann für die vielen Wildpflanzen am Wegesrand und danach für die ganz besonderen Pflanzen, die wir in den botanischen Gärten finden. Ich war glücklich und beeindruckt von der Vielfalt und Schönheit und auch von der Unvollkommenheit und der Zähigkeit, allen Widrigkeiten zum Trotz. Umgeben von Pflanzen war ich frei und konnte den Zwängen, den Problemen und dem Leid entkommen. Dabei habe ich dann gelernt, dass die Pflanzen nicht nur schön sind und uns nähren, sondern uns auch trösten und heilen können.
Gewinne mit List machen nichts heil
Ich habe Menschen kenngelernt, die alle ein Stück Glück aus der Schale mit den Glückskeksen haben wollten. Und einige wollten etwas mehr haben und dann gibt es Menschen, die dieses Glück versprechen mit dem “etwas mehr”. Es sind häufig charmante “Egos”, die eine schöne ansprechende Fassade zaubern, hinter der sich oft Abgründe verbergen. Und viele von uns sind bereit, auf der Welle der Verführung und des schönen Scheins und ein paar “Extras” die Basis zu opfern.
Die Basis, also die Funktion hinter der Form, ist nicht selbstverständlich. Damit alles reibungslos funktioniert, sind viele von uns täglich im Alltag damit beschäftigt und machen oft einen “harten” Job. Dazu gehört Wissen, Genauigkeit und täglicher Einsatz im Kleinen. Das Wissen ist nicht überflüssig, die Genauigkeit ist keine Kleinlichkeit und die täglich Routine ist nicht immer spaßig. Die Wertschätzung der Basisarbeit und der wertschätzende menschliche Umgang untereinander haben abgenommen.
Die Gewinner sind häufig die charmanten “Egos”, die auf Kosten der Umwelt, der Gesellschaft, ihrer “Bewunderer” und Unterstützer ihre “Fassade” verkaufen. Doch jede Fassade bekommt Risse.
Die Heilkraft der wilden Malve
Wenn wir heilen wollen, dann müssen wir zu den ältesten Nutz- und Heilpflanzen gehen. Dazu gehört die wilde Malve (Malva sylvestris). Ein naher Verwandter ist auch die Stockrose (Alcea rosea). Die Malve kommt ursprünglich aus Asien und Südeuropa und hat sich in Mitteleuropa bis nach Schweden hin verbreitet. Ihr Mittel neben den antibakteriellen Wirkstoffen ist der Schleim! Die Schleimstoffe der Malve legen sich wie ein Schutzmantel auf entzündete Stellen der Schleimhäute des Rachens und des Magen- und Darmtraktes. Der Schleim hemmt die Aufnahme anderer Stoffe und führt so zur Beruhigung. Die Blüten und Blätter werden als Tee getrunken und von Mai bis September gesammelt. Wir finden die wilde Malve kostenlos in der Natur oder günstig als Teemischung im Bioladen: Sie ist einfach da! Und die Malve erinnert mit ihren zarten Blüten daran, dass wir uns schützen müssen, aber gleichzeitig auch die zarte Seite in uns zum Schwingen bringen können,
Mit Verbindungen Potenziale zur Entfaltung bringen
Ihr Samen verbreitet sich bei Regen. Die Samen beginnen zu quellen und werden mit dem Regen herausgewaschen. Nur über unsere Gefühle und wechselseitiges Verständnis kann sich unser Potenzial entfalten. Der Schleim des Samenquellens und auch der Blüten bewirkt eine Anheftung und ist gleichzeitig ein Schutz. Anheften bedeutet, immer wieder neue Verbindungen einzugehen und neue Begegnungen zuzulassen. Denn letztlich kann nur eine wechselseitige Verbindung etwas bewegen. Und da kommen wir zum Schutz: Wenn ein Kontakt nicht von gefühlvollem Verständnis begleitet ist, wird es beim flüchtigen oder Erstkontakt bleiben. Der Schleim unterstützt den Kontakt, aber er verhindert die Aufnahme und erhält zunächst eine kritische Distanz. Erst, wenn wir wechselseitige positive Wertschätzung erfahren haben, kann das Potenzial einer Begegnung zur Entfaltung kommen und der Samen kann keimen. Diese Form der “Geschäftstätigkeit” dient uns allen, weil sie wirklich bei der jeweiligen Entfaltung positive Energie der Kreativität und Fülle freisetzt und nicht auf “List oder Schädigung” als Antriebsmotor setzt. Und zur Schädigung gehören auch Flucht vor der Verantwortung und fehlende Wertschätzung. In diesem Sinne wünsche ich uns allen von Herzen das Beste.
- Pflanzen verbinden Menschen
- Sie wachsen einfach und setzen Vertrauen!
- Pflanzen nehmen die Herausforderung an!
- Viele Heilmittel der Natur sind kostenlos und ohne Nebenwirkungen