Was sind Stauden?

Wenn wir irgendwie mit Pflanzen in Berührung kommen, dann sind das häufig Blumensträuße. Die Schnittpflanzen sind ein wichtiger Konsumartikel, der mit Pralinen und Bildern konkurriert. Meist sind die Innenräume mit ein paar Pflanzen dekoriert und auf dem Balkon oder der Terrasse stehen ein paar Pflanzkübel. Im Garten dominiert das satte Grün des Rasens umrahmt von Gehölzen. Das alles ist weder nachhaltig noch aufregend!

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Die Basis unserer Ernährung

Es ist nachhaltig, wenn einjährig kultivierte Pflanzen im nächsten Jahr wieder ausgesät werden (es macht natürlich Arbeit) und wenn Pflanzen im nächsten Jahr wieder austreiben und ihr Wachstum fortsetzen. Erwartungsgemäß treiben die laubabwerfenden Gehölze nun mit aller Kraft aus und auch die immergrünen Gehölze setzen ihr Wachstum fort. Neben dem munter sprießenden Gras können noch unzählige weitere ausdauernde krautige Pflanzen in unser Leben treten. Sie werden als Stauden bezeichnet. Das Symbol für die Stauden ist unter den Gärtnern das Jupiterzeichen. Man kann es als zielgerichtete jährliche “Rundumerneuerung” deuten. Alle Gräser und knollenbildenden Pflanzen, die die pflanzliche Basis unserer Nahrung bilden, sind Stauden.

Das Salz in der Suppe

Einige der Stauden wachsen im Wald oder am Gehölzrand und schaffen wunderbare Kontraste, weiche Übergänge und farbenfrohe Anziehungspunkte. Dann gibt es die Sonnenanbeter, die zwischen den Steinen ihre kleine vielgestaltigen Rosetten ausbilden. Und was wäre ein Teich ohne die Seerosen und die Uferbepflanzung, die einen sanften Übergang zur Erde erzeugt. Und dann gibt es die vielen wilden Kräuter, die den Zierrasen mit der Zeit in eine Blumenwiese verwandeln wollen. Sie alle sind das Salz in der Suppe, das I-Tüpfelchen, das einen Garten oder eine Ecke auf dem Balkon auf ganz natürliche Weise zu einem unverwechselbaren Ort machen und uns vielfältig bereichern kann.

Stauden

Die vielfältige Inspiration

Es gibt eine große Anzahl von mehrjährig krautigen Pflanzen, die in vielen Staudengärtnereien kultiviert werden. Jede Staudengärtnerei ist aber viel mehr als eine Ansammlung von vielen tausend Pflanzen: Die Staudengärtnerei ist ein Ort kultureller Inspiration von pulsierender Lebendigkeit! Dieses rhythmische Pulsieren kann auch - wie alles Neue- im ganz Kleinen beginnen: Mit einer Schale gefüllt mit Miniaturpflanzen!

Stauden

Miniaturpflanzen vor unserem Fenster oder auf dem Balkon

Es gibt ganz kleine Pflänzchen, die in einem großen Garten “verschwinden” und sich unserer Wahrnehmung entziehen würden. Erst direkt in unserer Nähe entfalten sie auf unterschiedliche Weise ihre Schönheit. Wir können dem Sternmoos begegnen, einer moosähnlichen Pflanze, die auch in der Sonne wächst und im Sommer winzige kleine sternförmige weiße Blüten ausbildet. Das Moskitogras wirkt sehr filigran und bildet im Herbst seine Blütenstände, die wie kleine Moskitos aussehen und neben den Balkongeranien, die eigentlich Pelargonium heißen, gibt es noch viele kleine Geranium-Arten, die nach der Blüte Früchte mit “Storchenschnäbeln” ausbilden.

Sternbalsam

Die im Frühjahr blühenden Steinbrechgewächse sind ebenso unkompliziert wie die vielen Variationen des Hauswurz. Ganz selten wird der Sternbalsam in Schalen gepflanzt, wobei er aus Südafrika kommend auch hier winterhart ist und mit seinen kleinen Blüten in den Abendstunden auf der Terrasse oder dem Balkon für einen angenehmen Duft sorgt. Wer mag, kann natürlich auch den hier beheimateten Polsterphlox verwenden. Und zuletzt möchte ich unbedingt noch eine ganz kleine, heute fast vergessene Heilpflanze vorstellen: Das Bruchkraut. Flach am Boden liegend bildet es winzige (3-8 mm) gro0e Blättchen und 1 mm große Blüten und wird auf Schuttplätzen und steinigen Wegen übersehen. Das Kraut ist ein krampflösendes Mittel für Harnwege und ist Bestandteil zahlreicher Nieren- und Blasenteemischungen.

Bruchkraut