Wenn es draußen schneit und die Winterzeit beginnt, dann müssen viele Pflanzen eine Zwangspause einlegen. Die bereits im Herbst angelegten Knospen verharren still und für uns fast unbemerkt in einer Wartestellung. Auch für uns selbst ist eine Phase der Besinnung nach einer turbulenten Phase mit vielen Informationen und Eindrücken wichtig. Wir brauchen Zeit, um Dinge zu verarbeiten und in uns selbst hinein zu hören. Da kann es natürlich passieren, dass Themen in uns hoch kommen, die wir lieber ganz schnell wieder los werden wollen, weil sie schmerzhaft oder unangenehm sind. Wenn wir aber dran bleiben …

… dann stellen sich unangenehme Themen oft als ein Geschenk dar wie der Winterschmuck der Platanen. Die “Weihnachtskugeln der Natur” können noch den ganzen Winter über bewundert werden, während unsere Weihnachtsdeko nun langsam verschwindet. Die Platanen sind Stadtbäume, die aus einer Kreuzung der amerikanischen und morgenländischen Platane hervorgegangen sind. Sie kamen aus England und Frankreich zu uns und wurden in den Städten angepflanzt, da sie sehr robust gegenüber der Luftverschmutzung und Feinstaub sind. Während der Vegetationsperiode können sie aber aufgrund ihrer feinen Sternhaare an Blättern und Zweigen Husten auslösen. Dadurch ist ihre Verwendung eingeschränkt.

Was ist, darf sein …

… und muss nicht versteckt, angepasst oder unterdrückt werden (solange wir nicht anderen oder uns selbst schaden). Häufig verwenden wir, wenn wir ehrlich sind, sehr viel Energie darauf, eine schöne Oberfläche zu kreieren und unsere “Problemzonen” gut zu verpacken. Wir können staunen, wo unsere “Energie versickert” und gegen was wir sie häufig einsetzen. Wir erfahren, wo unsere Schwerpunkte liegen und was uns beschwingt, wenn wir uns die Bäume im Winter anschauen.

Im Winter können wir die Bäume ohne ihr Blattkleid betrachten. Der magische Punkt liegt hier im Kronenansatz. Dort, wo sich der Stamm energetisch verzweigt, wird es spannend. Es gibt Bäume, die sich gar nicht verzweigen wie die Tanne. Dann gibt es viele Bäume, die eine Hauptachse aufweisen, von der mehr oder weniger rhythmisch Äste abzweigen. Und dann gibt es Bäume, wie die Obstbäume oder auch die Platane, deren Stamm sich in mehrere Äste gabelt. Wenn wir selbst einen Baum zeichnen, der uns entspricht, können wir erspüren, wie sich unsere Energie vom Stamm her zu verzweigen beginnt. Wenn wir nicht zeichnen wollen, können wir auch einen Baum im Park oder Wald betrachten und dann per Foto festhalten.

Wie sieht unser Kronenansatz aus? Wie fließt oder verteilt sich unsere Energie? Wie verzweigt sie sich? Es gibt kein zu wenig oder zu viel, zu schnell oder zu langsam: Es gibt ganz einfach viele Möglichkeiten. Die größte Schwierigkeit besteht hier darin, überhaupt erst einmal die eigene Baumstruktur zu finden. Auch hier gilt: Zeit lassen und den Blick öfter mal nach oben oder nach innen richten.

Energieverteilung

Mit der Betrachtung eines Baumes können wir uns selbst auf die Spur kommen und haben verstärkt Zugriff auf unser Unbewsstes, weil unsere Gedanken mal ruhig gestellt werden und unsere Intuition ins Spiel kommt. Die Bäume um uns herum zeigen eine Vielfalt an Wuchsformen und jeder einzelne Baum ist eine Persönlichkeit wie wir auch. Es gibt daher keine “Idealform” und kein richtig und falsch und jeder kann sich ganz einfach seinen Baum auf dem Papier kreieren oder als Skulptur formen oder im Park oder Wald aufsuchen.
Ein häufiger Wunsch im Neuen Jahr sind gute Vorsätze und Veränderungen. Vor jeder Veränderung steht aber erst einmal das Erkennen unserer eigenen Struktur.

Der Beginn der Kronenausbildung setzt mit unserem Erwachsenwerden ein. Wir vertiefen oder erweitern unsere Interessen und unsere sozialen oder kulturellen Aktivitäten und vielleicht leben wir mit Kindern und Tieren zusammen. Je nach Ausprägung und Entwicklungsmöglichkeit bildet sich unser Energiefluss heraus. Das zeigt sich dann in unserem der “Welt” zugewandten Leben. Der Energiefluss ist ein einzigartiges Gebilde wie unser Fingerabdruck, den wir aber im Weiteren dann aktiv verändern können.

Ein Baum - Quelle der Inspiration - beeindruckt mit seinem Stamm und der Krone, die den Raum mit ihrer Gestalt und ihrem Energiefluss prägt.
Wir können mit dem Baum in Kontakt kommen: Er kann unseren Energiefluss spiegeln, wenn der Baum uns entspricht.