Zauberpflanze im Mai

Meist finden wir sie im lichten Schatten: Mit zierlichen Blättern und auf zarten Stengeln zeigen sich die elfengleichen Blüten der Akelei. Sie blüht von Mai bis Juli und ist neben ihrer Schönheit eine besondere Zauberpflanze.

Demütig, bescheiden und beruhigend

Den Blütenkopf hat die Akelei demütig gesenkt und sie wirkt eher bescheiden und versprüht eine gewisse Melancholie. Sie nimmt dem bewegten Monat Mai das Überschwängliche und dämpft die rasante Beweglichkeit. Worin besteht aber der Zauber der Akelei?

Der Zauber der Akelei

Wir sprechen von Zauber und Magie, wenn eine Begegnung mit einem Menschen, einem Tier oder auch einer Pflanze uns auf besondere Weise berührt. Meist werden dabei verschiedene, sich häufig widersprechende Aspekte in uns lebendig. Und hier geht es um die besondere Wirkkraft gegen “das Böse”. Obwohl das Pflänzchen so sanft und zart wirkt, hat es die Kraft, sich vor Tierfraß zu schützen. Und obgleich es nur vier bis fünf Jahre alt wird, bleibt es uns doch durch die vielen streuenden Samenkapseln erhalten. Und diese Kraft und Flexibilität strahlt die Akelei nicht nur aus, sondern sie hat sie uns als eine wichtige Heilpflanze im Mittelalter auch geschenkt.

Akelei

Schutz und Stärkung

Die ganze Pflanze enthält geringe Mengen Zyankali (ein Glykosid), das Vergiftungserscheinungen hervorrufen kann. Sie wird deshalb heute nur in der Homöopathie bei Menstruationsbeschwerden und Hautausschlägen verwendet. Aus den Heilpflanzenbüchern ist die Akelei heute verschwunden, während sie von Hildegard von Bingen zur Linderung bei Krämpfen und Hautdrüsengeschwulsten eingesetzt wurde.

Auf der seelischen Ebene führt uns die Akelei und mit ihr auch viele weitere Hahnenfußgewächse zu unseren Wurzeln. Sie schenken uns die Kraft, zunehmend selbst-bewusst zu handeln und uns unseren eigenen Zauber und Charme mit all seiner Widersprüchlichkeit zu bewahren. Trotz aller Bewegtheit um uns herum, lasst uns unserem eigenen Kompass folgen! Gut gedämpft und geschützt aus der Ruhe heraus…

Die Akelei gehört zu den acht Marienpflanzen, die besonders häufig auf Marienbildnissen zu sehen sind:
Akelei, Gänseblümchen, Pfingstrose, Duftveilchen, Madonnenlilie, Iris, Walderdbeere, Rose

Winterling Entwicklung

Den Regen zur Verbreitung nutzen

Während die Akelei erst zu blühen beginnt, ist der gelbblühende Winterling aus der Familie der Hahnenfussgewächse schon aus unserem Blickfeld verschwunden. Der Winterling hat bereits im Februar oder manchmal auch im März das Eis des Winters gebrochen und ist längst verblüht. Die Samenstände des Winterlings sind Kapseln, die sich langsam zu öffnen beginnen. Seine Samen werden durch die Kraft der fallenden Regentropfen verbreitet. Auch in uns werden manchmal starke Gefühle aktiviert, die dazu beitragen, unsere “Einsichten” zu verbreiten.

Samenverbreitung Winterling