Zeit zum Nüsse knacken

Seit Anfang November sind die regional angebauten Haselnüsse der neuen Ernte wieder vor Ort und über online shops erhältlich. Der heimische Anbau als Nische wird seit etwa 10 Jahren verfolgt. Es gibt mit den regionalen Betrieben wieder die Möglichkeit, eine Alternative zu den Importen der Haselnüsse aus der Türkei zu wählen. Die Mandeln müssen wir importieren und die Walnüsse größtenteils auch. Auch der Anbau der Maronen und Pistazien kann nur in wärmeren Regionen erfolgen. Die Saison der Maronen eröffnet insbesondere die Zeit der Christkindelmärkte.

Heimisches Superfood

Egal welche Nüsse wir essen, wir nehmen dabei wertvolle Nährstoffe zu uns, die in ihrer Gesamtzusammensetzung unseren Körper schützt und stärkt. Die Nuss ist aber mehr als ein Nahrungsmittel, das uns zur Backzeit der leckeren Plätzchen und des Nusskuchens aufruft.

Pflanzenauswahl Fettgehalt in g/100 g Hauptanbauländer
Haselnuss, Corylus avellana 61,6 Türkei, Italien
Walnuss, Juglans regia 62,5 China, USA
Pistazie, Pistacia vera 51,6 USA, Iran
Mandel, Prunus dulcis 54,1 USA, Spanien
Maronen, Castanea sativa 2,0 Südeuropa

Der Nussbaum als Symbol

Der Nussbaum im eigenen Garten ist seit alten Zeiten ein Symbol der Stärke und des Reichtums. Dabei war die Ernte der Nüsse mit dem Reichtum verknüpft. Die harte Schale der Nüsse schenkt uns ein Gefühl der Stärke, das aus dem Schutz der Schale resultiert. Der Nussbaum kann uns wie im Märchen Aschenputtel Schutz und Hilfe schenken und uns mit einer reichen Ernte belohnen. Zudem war die Haselnuss bei den Kelten auch ein Symbol der Fruchtbarkeit und mit Haselruten kann man unsichtbare Dinge aufspüren und die eigene Wahrnehmung verfeinern. Dies war dem Christentum ein Dorn im Auge und so wurde die Haselnuss im Mittelalter verteufelt und sogar Hildegard von Bingen geißelte die Haselnuss als Sinnbild der Wollust. Die Kräuterfrauen haben die Nußfrüchte jedoch weiter geschätzt und heute ist die positive Kraft allgemein anerkannt.

Haselnuss
Die Frucht des Baumhasels ist ein Kunstwerk

Rückzug zum Nüsse knacken …

Die Nüsse und Kerne sind von einer verholzten und ungenießbaren Fruchtwand umgeben. Erst wenn die Schale geknackt und damit aufgebrochen ist, kommen wir zum Kern. Auch wir selbst müssen manchmal Widerstände und Mauern in uns selbst “durchbrechen”, um zum Kern einer Sache und unseren inneren Beweggründen vorzudringen. Hindernisse, Abwehr und Selbstzweifel können wir auf verschiedene Weise überwinden: Es kommt wie beim Nüsse knacken auf die Technik an und diese Arbeit ist ein wesentlicher Bestandteil bzw. die Vorarbeit des Probleme lösens. Das Eichhörnchen hat seine Technik perfektioniert und wir haben verschiedene Formen des Nußknackers für unsere Nüsse. Wir erkennen unseren Widerstand am Ausweichen, der Lustlosigkeit, der Aufregung und des sofortigen Widerspruchs. Es lohnt sich, auch im übertragenen Sinn, die Nuss zu knacken, denn meist steht eine Angst hinter dem eigenen Widerstand, die sich auflösen lässt.

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